Triver Rana ( 1958 )
Die
ausgebliebene Volksmotorisierung
Spaniens
Wirtschaft in der Periode der 1940/1950er Jahre war darauf ausgerichtet,
eine eigene und vom Einfluss anderer Länder unabhängige
Volkswirtschaft aufzubauen. Im Rahmen dieser Bestrebungen nach
Autarkie wurden auf importierte Güter Zölle erhoben,
so dass sich nahezu keine ausländischen Produkte am iberischen
Markt befanden. Dies galt auch für kleine Automobile.
Um
aber auch der spanischen Bevölkerung ein günstiges Fortbewegungsmittel
anbieten zu können, vergab das staatliche Amt in Biskaya
die Lizenz zur Herstellung eines Kleinwagens. Erteilt wurde diese
an die Firma Construcciones Acorazadas, S.A. mit Sitz in Bilbao.
Dieses Unternehmen konstruierte 1953 einen Kleinwagen, der über
eine Vorderradachse und ein mittig platziertes Hinterrad mit Doppelbereifung
– ähnlich dem Typ Isetta – verfügte. Bei
der Wahl der Türen orientierten sich die Techniker an herkömmlichen
Autos und sahen auf jeder Fahrzeugseite jeweils einen Einstieg
vor. Zwei erwachsene Personen konnte auf der vorderen Sitzbank
Platz nehmen und für zwei Kinder war auf der hinteren Bank
Platz. Auf diese explizite Anordnung wurde auch in späteren
Verkaufsanzeigen Wert gelegt, denn die begrenzte Höhe im
hinteren Bereich auf Grund der halbkugelförmigen Heckausbildung
dürfte dafür verantwortlich gewesen sein, dass sich
keine ausgewachsene Personen im Fond wohl fühlen konnten.
Angetrieben wurde der nur 2,65 Meter kurze Kleinwagen von einem
2-Zylinder-Boxermotor, der luftgekühlt war, eine Leistung
von knapp 15 PS bei 339 cm³ entwickelte und am Hinterrad
eingebaut war. Der im eigenen Hause entwickelte und gefertigte
Zweitaktmotor wurde Typ E.M.B. genannt. Erst im Dezember des Jahres
1955 war es schließlich soweit, dass die ersten Modelle
das Werk in Bilbao verließen. Über den Vertriebsweg
der Firma Finanzauto S.A. wurden dreißig Verkaufsstellen
in Spanien eingerichtet, in denen der Triver Rana – auch
Tourismo Triver genannt - bestellt werden konnte. Für 56.000
Peseten bekam der Käufer das 500 kg schwere Gefährt,
dem eine werksseitige Höchstgeschwindigkeit von exakt 78
km/h bescheinigt wurde.
Der
Zustrom an Kaufinteressenten hielt sich von Anfang an in sehr
engen Grenzen. Der Verkauf des Triver Rana lief so schleppend,
dass binnen fünf Jahren nur 75 Exemplare verkauft und 1960
die Fertigung aufgegeben wurde!
Triver Rana ( 1958 )
The
Failed Motorization of a Nation
During
the 1940s and 1950s the economic system of Spain was focused on
establishing an own, national economy, independent from other
nations influence. One of the measures was to charge imported
goods with differential tariffs. As a result hardly any foreign
products could be found in the Iberian market.
In
order to offer the Spanish population a cheap means of transportation,
the public department in Biskaya issued the license for the production
of a compact car. It was granted to the company Construcciones
Acorazadas S.A. based in Bilbao. In 1953 they constructed a compact
car, which was equipped with one front axle and a centrally arranged
dual rear wheel, like the BMW Isetta. Against the access through
a front door as with the Isetta, the constructers decided to follow
the idea of a conventional car and located one door on each side
of the vehicle. The car accommodated enough space for two adults
in the front and two children in the back. Later in sale ads they
attached importance to this explicit seating capacity because
of a limited overhead clearance conditioned by the semispherical
rear of the car. The 2,65 meter short car was powered by an air-cooled,
2-cylinder boxer engine - located at the rear wheel – with
15 HP produced by 399 cc. The two-cycle engine was developed and
manufactured in-house and factory specifications confirmed a top
speed of 78 km/h.
Only
in December 1955 the first cars left the plant in Bilbao. Via
the sales channels of Finanzauto S.A. 30 selling points were established,
where the Triver Rana – also named Tourismo Triver –
could be ordered. From the beginning on the inflow of prospective
costumers was limited. After selling only 75 pieces in five years,
the production was given up in 1960.
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